Templer in Seborga

Antikes Fürstentum Seborga

Abt Edoard von Seborga war ein hochangesehener Geistlicher im Jahr 1118 und schlug die ersten neun Brüder, darunter Hugues de Payns und André de Montbard, zu Rittern von Sankt Bernhard und gründete die „Arme Miliz Christi“. Diese neun Ritter bildeten den Anfang des Templerordens.

Der Abt Edouard, der damals als Fürst die Herrschaft innehatte, war in der Nähe von Toulon geboren, hatte eine imposante Statur und einen guten Charakter. Im September 1118 schlug er die ersten neun Brüder zu Rittern von Sankt Bernhard und gründete damit die berühmte « Arme Miliz Christi ». Diese neun Ritter waren Gondemar und Rossal, ferner André de Montbar, der Graf Hugues I. de Champagne, Hugues de Paynes, Payen de Mont Didier, Geoffroy de Saint Omer, Archambaud de Saint Amand und Geoffroy Bisol.

Sankt Bernhard ernannte in Seborga im Beisein der ganzen Bevölkerung, von 23 Rittern und 100 Milizen Hugues de Paynes zum ersten Grossmeister der Ritter vom Heiligen Sankt Bernhard. Fürst und Abt Edouard erteilte die Weihe mit dem Schwert.

Am gleichen Tag wurde unter dem « Olivenbaum der Seelen » zwischen den Rittern von Sankt Bernhard und dem Hohenpriester der Katharer ein Schweigegelöbnis zur Wahrung und zum Schutz des « Großen Geheimnisses » abgelegt.

Tempelritter wurden gleichzeitig zu Fürsten auf Lebzeiten des Zisterzienser Fürstentums Seborga ernannt. Einer von Ihnen, Guilleaume von Chartres starb in Seborga im Jahre 1219 an den Folgen der Verletzungen, welche er im heiligen Lande erlitten hatte. Das letzte bekannte Geheimkapitel fand in Seborga im Jahre 1611 statt in Anwesenheit von Pater Césario de San Paulo, Fürst von Seborga, der auch gleichzeitig Grossmeister war.

Zur Erinnerung an diese Begebenheit erhielt jedes Dach von Seborga 13 Dachziegel mit folgender Inschrift: die Jahreszahl 1611, die Initialen C.S. und das Tempelkreuz.

Die Gründung der „Arme Miliz Christi“ war ein bedeutender Schritt zur Bildung des Templerordens und zur Stärkung des christlichen Einflusses im Heiligen Land. Ihr Einsatz und ihr Ideal der Tapferkeit, der Disziplin und des Schutzes der Pilger und des Christentums haben den Templerorden zu einer machtvollen Institution gemacht.

Wenige Kilometer von der ligurischen Blumenriviera entfernt liegt Seborga, ein kleines, hübsches Städtchen mit knapp 350 Einwohnern, dass sich im Jahr 1993 selbst zum unabhängigen Fürstentum ernannt hat. Großmarschall Dirk und Seneschall Meinolf des OMCTL haben es besucht und berichten hier:

Man kann es leicht übersehen, das weißblaue Grenzwächterhäuschen, in einer Kurve, einige Kilometer vor dem Ziel. Ein Wachsoldat in moderner Kluft, natürlich weiss und blau mit blauem Barett begrüßt uns!

Blick von Seborga über das Vallebona Tal nach Monaco!

Weit und breit ist niemand zu sehen. Linker Hand dann ein mehrsprachiges Schild: Willkommen im Antiken Fürstentum Seborga. Der Ort liegt sehr hübsch auf einem Bergrücken, inmitten von Mimosenhainen und weißem Ginstergestrüpp, das gerade in voller Blüte steht.

Keiner kennt ihn wirklich, den rechtlichen Status von Seborga, jener Enklave im Hinterland von Bordighera in Vallebona Tal, die von sich behauptet, ein veritables Fürstentum zu sein. Ein Fehler, eine simple Vergesslichkeit wird häufig ins Feld geführt, wenn der fehlende Anschluss Seborgas an Italien erklärt werden soll. Das Gebiet bedeckt etwa 4 km² und wird bewohnt von rund 350 Bürgern – oder Untertanen, wie man will.