Die Geschichte des Weges, der bei uns unter dem Namen „Caminho Portugues“ bekannt wurde, ist natürlich älter als der oben erwähnte Werdegang in den vergangenen Jahren. Vermehrt ab Wiedererlangung der Unabhängigkeit Portugals im 12. Jh. pilgerte der kleine Mann aber auch Könige und Heilige zum Teil auf verschiedenen alten Römerstraßen, von deren Geschichte hier und da noch einige römische Meilensteine zeugten, nach Santiago.

Camino in Portugal
Das Land wurde so schließlich von einem Netz von Jakobswegen durchzogen, die im Süden des Landes begannen und über die verschiedensten Städte nach Santiago führten. Während im Süden des Landes die Wege nach Santiago später wieder in Vergessenheit gerieten, wurde im Norden stets der Jakobuskult und damit verbundene Pilgerreise nach Santiago aufrechterhalten.
Zum Heiligen Jahr 1999 wurde zunächst die in Galicien verlaufende Wegstrecke von Tui nach Santiago wieder lückenlos ausgezeichnet und auf dem selbem Wegstück die ersten Herbergen neu eröffnet. In den darauf folgenden Jahren begannen dann in Portugal an verschiedenen Orten Auszeichnungsarbeiten, die allerdings zunächst sehr lückenhaft blieben. Ab dem Jahre 2004 konnte dann aber schließlich von einer vollständigen Auszeichnung des Weges ab Porto gesprochen werden. Hierbei kann entweder die östliche Route über Braga, der Caminho Interior, oder die zentrale Route über Barcelos der Caminho Central gewählt werden. Die westliche Route, welche in unmittelbarer Nähe des Meeres verläuft, ist weniger zu empfehlen, da sie ungenügend ausgezeichnet ist und zudem durch eng besiedeltes Gebiet führt.
“um bom caminho” und “buen camino” – wie man in Portugal und Spanien zu sagen pflegt.